Der nachhaltige Weinbau in unserer Region muss sich den Herausforderungen durch Globalisierung und Klimawandel stellen. Es genügt nicht, gute Forschung zu machen und diese in gute Anwendungen zu überführen.
Unsere Vision wird sich nur dann verwirklichen lassen, wenn es uns gelingt, unsere Ergebnisse in die Weinbaupraxis und Gesellschaft zu transportieren. Dafür gibt es nur einen Weg, den des Dialogs. In Vitifutur werden wir diesen Dialog auf verschiedenen Ebenen vorantreiben.
Die Partner treffen sich zweimal jährlich für Austausch und Diskussion. Eines dieser Treffen, das sogenannte Rhein-Wein-Symposium, findet traditionell in Karlsruhe statt und beschäftigt sich mit den neuesten Erkenntnissen der Forschung. Das zweite Treffen ist hingegen vor allem dem Dialog mit der Praxis gewidmet. Hier bekommen die Nachwuchswissenschaftler die Möglichkeit, einmal die weinbauliche Praxis von innen kennenzulernen, sich mit der Struktur von Unternehmen der Weinwirtschaft vertraut zu machen und sich über die Anforderungen hinsichtlich nachhaltiger Produktion gemäß den gültigen EU-Direktiven zu informieren. Außerdem werden der jahreszeitliche Ablauf der Kulturführung und die wichtigsten weinbaulichen Arbeitsschritte vermittelt. Hierfür sind Exkursionen zu Unternehmen der Weinwirtschaft, wie Genossenschaftsbetrieben, Weingütern und Rebveredlern vorgesehen.
Umgekehrt bekommen die Vertreter aus der Weinwirtschaft die Möglichkeit, die aktuellen Forschungsergebnisse aus VITIFUTUR kennenzulernen und sich im gemeinsamen Gespräch mit den Wissenschaftlern darüber auszutauschen, wie die Erkenntnisse der Wissenschaft in neue Produktionstechniken überführt werden können. Umgekehrt können sie den Wissenschaftlern, Trends und sozio-ökonomische Entwicklungen in der Weinwirtschaft, aber auch Themenstellungen, wo sie Forschungsbedarf sehen, nahebringen.
Unser wichtigstes Ziel ist der lebendige Dialog auf Augenhöhe, von dem alle Seiten profitieren können.
Nachhaltiger Weinbau beruht auf der Kunst, Ressourcen zu schonen, indem man seine Produktionsziele mithilfe von Handlungswissen genauer und effektiver erreicht. Wissen und Anwendung dieses Wissens stehen also im Mittelpunkt. Daher ist es Weiterbildung ein wichtiges Anliegen von VITIFUTUR.
In Seminaren werden den Akteuren der Weinwirtschaft der aktuelle Stand und die Ergebnisse von VITIFUTUR vermittelt. Zusätzlich erfolgt eine Weiterbildung zu Hintergründen der nachhaltigen Produktion und deren Mehrwert für die Weinwirtschaft und die Region. Die Seminare werden durch Demonstrationen von Feldversuchen mit eingehender Erläuterung der präsentierten Innovationen ergänzt. Durch die Veranstaltungen erfolgt ein intensiver Austausch zwischen Forschung und Praxis mit Input von Fragen und Bedürfnissen der Weinwirtschaft in die Arbeiten von VITIFUTUR.
Diese Veranstaltungen richten sich an die Führungskräfte im Weinbau, aber auch an alle Winzer und Betriebsleiter der Weinwirtschaft und werden in allen drei Weinbauregionen angeboten.
Da diese Seminare und Schulungen in Baden, im Elsass und in der Pfalz inhaltlich aufeinander abgestimmt werden, entsteht so ein gemeinsamer Raum von praktischer Expertise, der es den Vertretern der Weinwirtschaft auch leicht macht, eine gemeinsame Identität zu entwickeln. Ganz gleich, wo man in der Oberrhein-Region arbeitet, man kann auf einen gemeinsamen Fundus von Expertise und Werten zurückgreifen.
Forschung für einen nachhaltigen Weinbau setzt eine neue Generation von wissenschaftlichem Nachwuchs voraus, der nicht nur in der Lage ist, die neuesten Ansätze und Methoden in der Forschung kompetent und eigenständig anzuwenden, sondern der auch andererseits das eigene Handeln im gesellschaftlichen Kontext bewerten und einordnen kann. Wir brauchen also Persönlichkeiten mit einem ganzheitlichen Profil, die
Bei dem jährlich in Karlsruhe veranstalteten Rhein-Wein Symposium steht der wissenschaftliche Nachwuchs im Mittelpunkt. Mit Übersichtsvorträgen zu verschiedensten Aspekten der Forschung wird ihnen der Hintergrund ihrer eigenen Projekte vermittelt, so dass sie den Sinn ihres eigenen Handelns erkennen können. Ein Workshop for Young Scientists erlaubt es, die eigenen Projekte in einer offenen und unterstützenden Atmosphäre vorzustellen und hier Ratschläge, wohlwollende Kritik und Hilfsangebote der anderen einzusammeln. Gleichzeitig bietet das den Rahmen, auf unkomplizierte Weise Arbeitsbesuche in den Partnerlabors zu vereinbaren, um dort neue Methoden auszuprobieren oder Proben und Material auszutauschen.
Der wissenschaftliche Nachwuchs erfährt so unmittelbar, dass Kooperation der beste und nachhaltigste Weg zum Erfolg ist. Auch dies trägt zur Herausbildung einer gemeinsamen, transnationalen Identität bei.
Wir leben in einer digitalen Welt. Die Formen der Kommunikation haben sich geändert. Der unmittelbare Austausch im Gespräch ist zwar nach wie vor der beste Weg für einen gesellschaftlichen Dialog, aber die Schwelle, eigens zu einer Veranstaltung zu fahren, ist real. Darum bieten wir neu ein Internet-Forum an, auf dem Interessierte ihre Fragen an Vitifutur loswerden können. Um die Schwelle möglichst niedrig zu halten, kann die Diskussion in drei Sprachen (deutsch, französisch, englisch) erfolgen.
Wir versuchen dann, mithilfe der Experten aus dem VITIFUTUR Netzwerk, solche Fragen zu beantworten oder zumindest Vorschläge zu machen, wo man die Antwort finden könnte.
Dieser Informationsfluss ist keine Einbahnstraße – für VITIFUTUR ist es wichtig und interessant zu sehen, welche Fragen Gesellschaft und Weinwirtschaft in der Region zum nachhaltigen Weinbau stellen. Dies hilft uns, blinde Flecken zu erkennen, denen unsere Forschung bisher nicht genügend Aufmerksamkeit gewidmet hat.
Die Fragen von heute werden so vielleicht zu den Forschungsthemen von morgen.
Wir leben in einer visuellen Welt. Forschung führt letztlich zu einem genaueren Bild der Wirklichkeit. Die aus der Forschung gewonnenen sogenannten Arbeitsmodelle helfen nicht nur, ein Phänomen besser zu verstehen, sondern auch, künftige Arbeiten besser und genauer zu strukturieren. Solche Modelle sind also letztendlich nichts anderes als Bilder. Auf diesen Seiten werden wir einige unserer „Forschungsbilder“ darstellen – das hilft nicht nur dabei, oft komplexe Sachverhalte verständlich zu machen, es hilft uns auch selbst, Dinge klarer zu sehen.
Die Welt der Mikroben ist aber auch voll von faszinierenden und teilweise bizarren Bildern, die auch vermitteln, was Forschung letztendlich antreibt – die Freude daran, Geheimnisse zu lüften. Wie der Sporangienträger der Rebenperonospora durch eine Spaltöffnung nach außen dringt, wie sich Hüllproteine zu ästhetisch ansprechenden Kristallen zusammenlagern, oder wie sich die Leitgewebe eines Rebstocks in geometrischen Mustern anordnen – man muss gesehen haben, um es begreifen zu können.
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